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Canna Fragen und Antworten

Fragen der Website-Besucher

Wer? Wie? Was? - Wieso? Weshalb? Warum? - Wer nicht fragt bleibt dumm!


Diese Seite soll allgemeinen Fragen gerecht werden, die mich mehrfach, von verschiedenen Besuchern dieser Website, per E-Mail erreicht haben. Sie wird in unregelmäßigen Zeitabständen ergänzt und könnte für viele Betrachter dieser Homepage eine zusätzliche Informationsquelle, im Umgang mit dem indischen Blumenrohr, darstellen.

Klicken Sie, bei Bedarf, auf die orangefarben markierten Schriftzüge und es erfolgt ein Link auf das jeweilige Fachkapitel mit detaillierten Erläuterungen.


Frage: Unsere Cannapflanzen in den Beeten als auch in Töpfen, haben sich noch nie so schlecht entwickelt wie in diesem Jahr. Viele sehen in ihrer Blattstruktur nicht wie gewohnt aus. Sind sie krank oder welche Erklärung kann es dafür geben?


Diese Frage liegt mir in einem hohen zweistelligen Bereich vor. In diesem Jahr hatte der Sommer in vielen Gegenden von Mitteleuropa einfach mal gestreikt. Cannapflanzen sind bekanntlich Sonnenliebhaber und wachsen eigentlich erst so richtig bei einer Bodenerwärmung ab 18 Grad. Bei Temperaturen unter 15 Grad fahren sie den Stoffwechsel auf ein Minimum herunter und zeigen kaum noch Wachstum. Kommt noch längere Zeit permanent kalte, feuchte Luft dazu, werden die Blätter sogar relativ unansehnlich. Im Gegensatz dazu pausiert der Stoffwechsel gern auch bei Hitze. Etwa ab 27 Grad aufwärts lässt die Wuchs- und Blühfreudigkeit sichtbar nach. Das erkennt man dann am ehesten an den lappig herab hängenden Blütenblättern. Hier geht es den Pflanzen nicht besser als uns Menschen auch. Ist es zu kalt, reagieren wir unpässlich, ist es zu heiß, verlieren wir ebenso jegliche Lust und suchen den Schatten. Also, der nächste Sommer kommt bestimmt. Dann werden Ihre Pflanzen bestimmt wieder ansehnlicher.

Frage: Do you have in your collection c. Australia?
Do you know what means white discoloration on c. Australia leaves?


Oft befinden sich in der Post Fragen, die sich auf anhängende Fotos beziehen. In diesem Fall handelt es sich um Bilder meines Freundes aus Polen, dessen Canna im Gewächshaus gedeihen, aber auch dort nicht immer von Störungen verschont bleiben.

Hier handelt es sich nach meinen Erfahrungen um eine Mangelerscheinung, deren Ursache unterschiedlich sein kann. Oft ist in solchen Fällen der Boden relativ sauer, also mit einem PH-Wert 5 oder noch niedriger. Der Auslöser wäre beispielsweise eine Überdüngung, die nur an einem kleinen Wurzelbereich Auswirkung zeigt. Dünger setzt man in der Regel gleich mit mineralischen Salzen, die eine Erde auch versauern können. Als weitere Möglichkeit lässt sich in Erwägung ziehen, dass sich an einem Wurzelende ein Pilz gebildet hat, der durch kurzzeitige Staunässe entstanden ist und dort keine Nahrungsaufnahme mehr zulässt.  


Frage: Was ist nur mit meinen Canna los? Gibt es dafür eine Erklärung und wie kann Abhilfe geschaffen werden?

Antwort: Jährlich hundertfach erreicht mich diese Frage, besonders wenn die Pflanzen im Freiland stehen. Sendet man dazu ein paar Fotos, ist in den meisten Fällen eine teilweise, nicht ausreichend ergiebige Ackerfläche auszumachen. Vielleicht helfen die nachstehend aufgeführten Anleitungen, auch in dieser Problematik, ganz allgemein etwas weiter.

Die Canna-Pflanzen bevorzugen bekanntlich lockeren, bröselnden Grund. Beim umgraben der Rabatte kann es vorkommen, dass einzelne Stellen, innerhalb der Gesamtfläche, eine schwerere, klebende Bodenkonsistenz aufweisen. Das beweist ein dabei mangelnder Zerfall der ausgehobenen Schollen. Also die Erde klumpt. Hier besteht Handlungsbedarf. Das sofortige Einarbeiten von feinen, lehmhaltigen Sand, bringt die schnellste Lösung. Aber auch eine spätere Nachbesserung führt zum gleichen Ergebnis, wie die in Beispielen dokumentierte Handhabung zeigt.



Welche negativen Auswirkungen zu dichter Boden unter anderem hat, sieht man oft bei einem Blick über die gesamte Anbaufläche der Bepflanzung. Einzelne Canna-Stauden entwickeln sich nur sehr mickrig, beschränkt auf kleine Stellen. Da hilft auch kein zusätzliches Düngen, sondern es schadet nur. So ist mir im letzten Jahr eine Sorte fast eingegangen. Das nur sehr schwach entwickelte und im Herbst gerettete "Mini-Rhizom" (Bild links) bekam im Frühjahr einen neuen Standort und prompt entstand daraus wieder eine Fülle von Nachkommen (rechtes Bild).


Und noch ein Problem von verseuchtem Boden wurde mir bewusst. Stets an ein paar einzelnen, jedoch gleichen Plätzen, tristen die Stauden dort ein erbärmliches Dasein, Jahr für Jahr, egal welcher Canna-Sorte. Selbst die jüngst aus Saatgut installierte Pflanze zeigte an dieser Stelle von Anfang an Mangelerscheinungen (nebenstehendes Foto). Da fiel mir ein, dass genau an solchen kleinen Flecken früher einmal Holzpfähle standen, deren Pflockspitzen mit einer teerähnlichen Beschichtung gegen Fäulnis versehen waren. Eine Messung hat ergeben, dass hier langfristig der PH-Wert beeinträchtigt ist. In ähnlichen Fällen wäre zu empfehlen, diesen Ort auf etwa 40 cm Tiefe auszuheben und mit frischer Erde zu ersetzen.

Ist das Erdreich generell, also ganzflächig zu schwer und somit relativ undurchlässig, kann durch Einarbeitung von etwa zehn Prozent Sand und etwas Hochmoortorf Abhilfe geschaffen werden. Stellt man im Folgejahr fest, dass diese Dosierung nicht ausreichte, wird die Prozedur wiederholt. Auf jeden Fall sollte jeweils im Frühjahr auch mit einer vorgeschriebenen Dosis Gartenkalk Nachbesserung erfolgen.

Zudem lässt sich eine gute Bodenmixtur für Cannapflanzen auch selbst herstellen. Insbesondere für die Nutzung in Kübeln oder größeren Töpfen wird so etwas von mir regelmäßig produziert. Sogar die installierten Pflanzringe erhalten jährlich eine eigene Mischung. In hartnäckigen Situationen werden gelegentlich auch schwierige Stellen im Freiland damit ausgebessert.

Frage: Warum kippen meine Sämlinge nach einer gewissen Zeit einfach um, obwohl sie sich zunächst sehr gut entwickelt hatten? Was mache ich da falsch?

Das ist die hier mit Abstand am häufigsten wiederkehrende Frage. Zugegeben, im privaten Bereich gestaltet es sich etwas schwieriger, das indische Blumenrohr aus Saatgut zu ziehen. Die Aufzucht in professionellen Stationen oder Labors mit ihren computergesteuerten Klimakammern, Bewässerungs- und Lichtanlagen sowie optimal dosierbarer Düngung, lässt sich da viel erfolgreicher handhaben. Im Gleichnis sind Canna Sämlinge fast ähnlich zu behandeln wie Kinder in ihren unterschiedlichen Lebensabschnitten. Da hat man das hoch empfindliche Babyalter (nach dem ersten Austrieb), anschließend die Kindheitsphase (nach dem erstmaligen Umtopfen) und schließlich auch noch die „Pubertät“ (zweites Umtopfen). Sie zeigen sich eben während all dieser stressbelasteten Etappen recht empfindlich und problembehaftet, bis man sie, mit den häuslich begrenzten Gegebenheiten, im stabilen Alter hat. Und das Ganze ist mitunter auch noch von der jeweiligen Sorte abhängig.

Aber wie schon an verschiedenen Stellen in dieser Website vermerkt, handelt es sich in den meisten Fällen um den Schimmeltod. Schimmel wird in der Regel durch zuviel Nässe oder manchmal auch in zusätzlicher Verbindung mit Überdüngung gefördert. Ebenso wird billige, bereits sporenbehaftete Aussaaterde dazu führen. Ist der Saatkern davon befallen, ist es auch gleich um das junge Pflänzchen geschehen. Die Schimmelsporen verbreiten sich umgehend über den gesamten Erdballen aus und greifen unmittelbar die noch winzigen Wurzelspitzen an, auch wenn das auf diesen beiden Fotos nicht erkennbar ist. Das Wurzelwerk kann dann weder Wasser, noch Nährstoffe aufnehmen sowie selbige in den Halm transportieren. Der Ernährungskreislauf (Photosynthese) ist unterbrochen und der „Frischling“ stirbt ab.  


Frage: Bei der Anzucht von Cannas aus Samen treten oft, nach den ersten Düngungen, Probleme auf. Liegt das eventuell am Einsatz von ungeeignetem Düngematerial?

Beim Vortreiben junger Cannapflanzen aus Samenkernen konnte ich recht gute Ergebnisse mit der Nutzung von "COMPO Blumendünger" sammeln. Oft liegt die Problematik aber nicht in der Verwendung eines "falschen" Düngemittels, sondern vielmehr an dessen Dosierung oder der zu reichlichen Wasserversorgung. Manchmal aber auch an der Saaterde. Der Ballen (die Erde) sollte immer leicht feucht sein, aber nicht nass oder trocken. Denn Nässe nehmen Jungpflanzen genauso übel wie Trockenheit. In beiden Fällen lassen sie auf Dauer die Köpfe hängen. Wenig geübte Pflanzenliebhaber interpretieren das häufig als Trockenheit. Dann wird immer wieder nachgegossen, bis die frischen Wurzeln Schaden erleiden und die Pflanzen unausweichlich eingehen. Also immer erst eine Fingerprobe auf dieFeuchtigkeit des Bodens durchführen. Bei der Dosierung des Düngers fängt man während der ersten Wochen ganz minimal an und steigert dann im Laufe des Wachstums. Außerdem ließe sich beispielsweise der gleiche Wochentag im Siebentage-Rhythmus dazu festlegen, so dass stets regelmäßige Versorgung gewährleistet ist. Aber aufgepasst, manche Aussaaterden trocknen rascher aus als etwa die „Kokohum-Blumenerde“. Da muss dann ein kürzerer Düngezyklus berücksichtigt werden.

Auf diesen beiden Fotos erkennt man einen typischen Fall von zu massiver Düngung. Die jungen Blätter vergilben von der Spitze aus in Richtung Blattinneres, um dann gänzlich zu verwelken. Hier ist dann für ein bis drei Wochen die weitere Feuchtigkeitsversorgung mit klarem Wasser angesagt. Sehr rasch lässt sich danach feststellen, dass sich die weiteren Frischtriebe wieder ganz normal und gesund entwickeln. Deutlich auf der Bodenoberfläche erkennbar, der noch nicht verwertete, hell schimmernde Rest eines Flüssigdüngers (Foto 2).  


Frage: Woran erkennt man, dass die Samen an einer Cannapflanze reif sind? Dürfen auch die sich noch im weißen Zustand befindenden Kerne entnommen werde?

Antwort: Die Reife einer Samentasche lässt sich an der braunen, trockenen Außenhaut erkennen. Insbesondere dann, wenn diese schon ein paar aufgeplatzte Risse aufweist. Aber Vorsicht! War es längere Zeit nass, kann die dauerhaft der Sonne abgewandte Seite noch unreife Kerne enthalten, während die obere, trockene Hälfte bereits ausgereiftes Saatgut zeigt. Weiße Samenkugeln dürfen nicht entnommen werden, da diese noch mit der Pflanze vernabelt sind und von dort aus weiter mit Nährstoffen versorgt werden müssen. Aber auch bereits trockene Kapseln, die viele Tage lang anhaltender Feuchtigkeit ausgesetzt waren, sind gefährdet. In derlei Hüllen ist der Inhalt dem Schimmel ausgesetzt. >>>(Klicken Sie jeweils auf die Bilder zwecks Vergrößerung).<<<

Frage: Darf man die ausgegrabenen Rhizome auch einfach mit dem Strahl aus einem Wasserschlauch reinigen?

Antwort: Selbstverständlich! Wahrscheinlich wird diese Methode wohl am häufigsten angewendet. Es sollte jedoch nicht in deren unmittelbarer Nähe, mit zuviel Wasserdruck, geschehen. Dadurch könnten die frischen Triebspitzen abbrechen. Außerdem ist bei der Behandlung größerer Stückzahlen darauf zu achten, dass der Boden nicht verschlammt.



Frage: Sie nehmen Torf zur Abdeckung der Rhizome im Winterlager. Kann man diesbezüglich auch Sägespäne einsetzen?

Antwort: Es gibt unterschiedliche Methoden der Überwinterung. Manche lassen sie einfach in der Erde, dick überhäuft mit Laub. In frostschwachen Regionen mag das durchaus gut gehen. Im Kübel gehalten, schneiden andere lediglich die Blätter ab und stellen diesen in den dunklen Keller. Bei ausgebuddelten Wurzelstöcken benutzen einige leicht angefeuchteten Sand zur Abdeckung. In der professionellen Massenzucht werden die gewaschenen Rhizome unter anderem auch in großen Gitterboxen gelagert und durch regelmäßiges besprühen mit Wasser frisch gehalten. Falls es überhaupt machbar ist, sollte deshalb auch Sägespäne eine permanente Feuchtigkeit aufweisen. Ob im Überwinterungsfall dieses Material eingesetzt werden kann, entzieht sich meiner praktischen Erfahrung. Bei mir kommt Torf zum Einsatz, da zuviel Nässe die Stapelkartons zerstören würde.


Frage: In Ihrer Dokumentation „Canna säen“ gibt es einen Widerspruch. Einmal kommen die Saatkerne mit der angeschliffenen Seite nach unten und ein anders Mal nach oben in die Erde. Welche Variante ist davon die richtige?

Antwort: Im Prinzip ist es egal wie man sie in die Töpfchen legt. In der freien Natur fällt das Saatgut einfach auf den Boden. Entweder mit der Nabelseite nach unten, oben oder in den meisten Fällen auf die Seite. Und später keimt es trotzdem. Meine Erfahrung ist jedoch die, dass man dessen Austrieb etwas erleichtern kann, wenn die Nabelstelle nach oben zeigt, weil sich dort sowohl der Keim als auch das zarte Wurzelwerk gleichzeitig entwickeln. Außerdem erreicht es, mit diesem Punkt nach oben gerichtet, am ehesten das Tageslicht, welches die genetisch programmierten Hormonprozesse für den Wachstumsanstoß auslöst.


Frage: Woran kann es liegen, dass im Frühjahr, beim Vortrieb, manche der ersten Canna-Blätter, etwas untypisch für diese Pflanze, aus dem Boden kommen? Muss die Erde reichhaltiger vorgedüngt werden?

Antwort: Für die ersten sechs Wochen reicht eine gute Blumenerde in der Regel vollkommen aus. Sicher kann man noch etwas Hornspäne beimischen, die ihre Wirkung aber erst nach dem Feuchtigkeitsgrad der Erde entfaltet. Nun produzieren Hornspäne reinen Stickstoff. Es ist aber kein Geheimnis, dass sich Stickstoff und Knollen im Frühstadium nicht besonders lieben. Insbesondere so lange noch kein ausreichendes Blattwerk gebildet wurde. Dies trifft bei ein paar wenigen Canna-Sorten auch auf deren Wurzelstöcke zu, womit es sich dabei nicht um Knollen handelt. Meistens lässt sich dieses Problem daran erkennen, dass die ersten Blatttriebe etwas deformiert, zusammengerollt oder mit nicht ganz sauberen Strukturen hervor wachsen. Die weiteren Triebe entwickeln sich in der Regel dann wieder normal. Bei Unsicherheit ist es jedoch besser, die Hornspäne erst einmal weg zu lassen.

Ein gutes Beispiel für die Unverträglichkeit von zuviel Stickstoff bestimmter Cannas liefert unter anderem die Sorte "Creamy white", selbst im bereits recht erwachsenem Stadium. Während alle anderen Pflanzen, um diese Gruppe herum, dieselbe Menge Hornspäne erhielten und bestens ausschauen, zeigt sich diese Art sichtlich "beleidigt". Übrigens ist sie auch allgemein ein kleiner Problemfall.  



Frage: Welchen Sinn macht die Beimischung von Hornspäne zur Blumenerde bereits beim Topfen der Rhizome?


Antwort: Die Hornspäne sind ein rein organisches Produkt und als Dünger sehr dienlich im biologischen Anbau. Sie versorgen die Pflanzen mit Stickstoff ohne dabei für das Wachstum irgendwelche schädliche Verbindungen frei zu setzen. Je nach geschroteter Korngröße haben sie durch ihren langsamen Zersetzungsprozess eine sehr breite Langzeitwirkung. Bei uns im Cannaparadies werden grob gekörnte Horndünger, u.a. auch einmal im Frühjahr für die Pflege des Rasens, eingesetzt. Diese Versorgung reicht dann in der Regel für das ganze Jahr. Da das indische Blumenrohr mit zunehmendem Alter immer üppiger wächst, sind jedoch zusätzliche Nährstoffgaben mittels weiterer Dünger hier und da erforderlich.


Antwort: Mindestens drei Jahre! Im ersten Jahr Blütenstaub austauschen (Befruchtung) und Samen heranziehen. Im zweiten Jahr Samenkerne aussäen. Die Samen werden auch als "Einjährige" bezeichnet. Im Spätherbst des gleichen Jahres das neue Rhizom aus der Erde nehmen. Im Frühjahr des dritten Jahres das Rhizom teilen und die daraus gewonnenen zwei bis drei Rhizomstücke im Gewächshaus zu jungen Pflanzen vortreiben lassen. Bis zu einer eventuellen Massenproduktion für den Handel vergehen dann noch etliche weitere Jahre. Eine raschere Vermehrung, mittels Samenkernen im Freiland, ist ebenfalls kein zügigerer Weg, da mit Samen keine Erbreinheit garantiert ist. In speziell isolierten Profi-Zuchtbetrieben ist die letztere Methode jedoch praktizierbar. Seit zirka fünf Jahren findet man in manchen Gartencentern Canna-Pflanzen, die im Labor genetisch manipuliert und erzeugt wurden. Es handelt sich dabei bisher um etwa zwanzig unterschiedliche Sorten, die aller Wahrscheinlichkeit nach dem Klonen entspringen. Sie sind deshalb als Massenware sehr gut erkennbar, da ihr Erscheinungsbild in Wuchs und Aussehen fast identisch ist.


Frage: Wie lange dauert es von der Kreuzung zweier unterschiedlichen Canna Pflanzen bis zur Vermehrung von Rhizomen einer daraus neu entstandenen Sorte?


Frage: Was ist zu tun, wenn der Topf, in dem meine Canna Pflanze heranwächst, zu eng (klein) wird, diese aber noch nicht ins Freiland ausgebracht werden kann?


Antwort: Umtopfen in größere Gefäße! Und so kann es gemacht werden:

Größeren Topf mit etwas Pflanzerde füllen.  Pflanze samt kleinerem Topf in die Mitte stellen.   Den neuen Topf rundum mit Erde auffüllen.  Die Auffüllung durch Andrücken leicht verfestigen.  
Rand des kleinen mit unterem des großen Topfes abstimmen.  Pflanze mit Topf senkrecht nach oben heraus ziehen.  Erdballen dem kleinen Topf entnehmen.   Pflanzballen in die freie Stelle des neuen Topfes einfügen.  
Beide Erdbereiche mit leichtem Druck vereinigen.   Eine geringe Menge Naturdünger oder Blaukorn zugeben.   Düngemittel mit ein wenig Erde überstreuen.  Die Pflanzung anschließend ordentlich wässern. 

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Frage: Warum gehen meine Sämlinge, sobald sie eine gewissen Größe erreicht haben, immer ein?


Antwort: In diesem Fall kann es eine Vielzahl von Gründen geben. Deshalb werde ich nur Ursachen aufführen, die mir im Laufe der Zeit selbst widerfahren sind. Frische Canna Sämlinge sind recht empfindlich und bedürfen während der ersten sechs bis acht Wochen einer sehr behutsamen Pflege. Folgende Fehlbehandlungen habe ich dabei erkannt (dazu auch Kapitel Cannas säen):
Der Saattopf war nicht ganz sauber (evtl. Pilzsporen)
Der Saattopf war zu groß ausgefallen.
Die Saaterde war nicht Schädlingsfrei.
Die Saaterde war zu nahrhaft (düngerhaltig).
Die Saaterde war nicht locker und luftzugänglich.
Die Frischlinge hatten nach dem Austrieb zu wenig Licht.
Die Jungsaat hatte zu kalte *Füße“ (temperierte Standfläche suchen).
Die falsche Raumtemperatur (günstig 20 bis 22 Grad Celsius).
Kein dauerhaft feuchtes Tropenklima (häufiger Frischluftzufuhr ermöglichen).
Die Jungpflanze nicht ertränken (nur feucht halten, nicht nass).
Nicht über die Pflanze gießen (lediglich die Erde am Topfrand wässern).
Abgestandenes Wasser aus dem gleichen Raum nehmen.
Unsauberes Gießkännchen (beinhaltet womöglich Pilzsporen).
Nicht direkten Sonnenstrahlen aussetzen.
Rechtzeitig umtopfen in Pflanzerde.
Gelegentlich minimal düngen (Flüssigdünger).


Die Samenkerne setzte ich in Töpfchen von 8 bis 10 cm Durchmesser an. Wenn die jungen Pflanzen ein Wachstum erreicht haben, wie auf diesem Foto abgebildet, kann man sie in größere Töpfe umbetten. Für die erste Phase des Umtopfens benutze ich in der Regel Gefäße von etwa 16 cm und in der zweiten von cirka 21 cm Durchmesser. Foto von Mitte Februar.  



Frage: Warum entwickeln sich meine Pflanzen im Glashaus plötzlich nicht mehr weiter und stagnieren im Wachstum?


Antwort: Diesbezüglich kann ich nur Erfahrungen wiedergeben, die ich selbst gesammelt habe (siehe auch Kapital Canna-Klinik).
Zu hohes Tropenklima im Glashaus, zu wenig Frischluft
Zu niedrige Temperaturen bei zu nasser Topferde
Zu pralle Sonnenbestrahlung
Erde im Topf zu trocken (Bewässerung erforderlich)
Überdüngung oder Düngemangel



Frage: Wie und wie oft gießt man frisch gesäte Cannakerne? Dürfen sie von oben aus bewässert werden? Ab wann sollte man die Saat düngen und mit was?


Frage: In manchen Garten-Katalogen werden Cannas mit dem Vermerk „winterfest“ angeboten. Auf ihrer Website ist aber zu lesen, dass sie keinen Frost vertragen. Auf welche Aussage kann man sich denn nun verlassen und worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen „winterfest“ beziehungsweise „winterhart“?



Antwort: Wichtig ist, dass bei gesäten Cannas die Erde immer leicht feucht bleibt, aber keinesfalls nass. Bei Nässe besteht die große Gefahr, dass die Samen bzw. Keime faulen. Solange den jungen Pflänzchen noch gut sichtbare Blätter fehlen, existiert auch noch kein ausreichendes Wurzelwerk, welches das Wasser aufnehmen und somit den Transport in das Blattwerk, zur dortigen Verwertung sowie Verdunstung, übernehmen kann. Eine leichte Bewässerung darf, entlang des Topfrandes, ruhig von oben aus vorgenommen werden. Die Feuchtigkeit verbreitet sich dann von selbst zur Mitte hin. Nach dem Erscheinen der ersten Triebe nimmt man die Töpfchen von der Heizung weg und stellt diese an einen hellen, warmen Platz in Fensternähe. Falls eine warme Fensterbank vorhanden ist, wäre das ein guter Platz. Haben die jungen Pflanzen später bereits drei bis vier kleine Blätter, sollten sie langsam an Dünger gewöhnt werden. Mit wöchentlich wenig Flüssigdünger im Wasser wird die Erde feucht gehalten, jedoch dabei niemals das zarte Blattwerk begießen. Nach etwa sechs bis acht Wochen haben sich zwischenzeitlich etwas kräftigere Wurzel gebildet. Dann werden die Pflanzen in größere Gefäße umgetopft. Ideal dazu ist ein gut nahrhaftes, Feuchtigkeit haltendes, Topfsubstrat, welches meist der Fachhandel liefert. Nun ist es nicht ganz so einfach wie es aussieht, aus Samen Cannas zu ziehen. Dazu gehört mindestens während der ersten Versuche ein gewisses Fingerspitzengefühl, das sich aber mit der Zeit aneignen lässt. Bekommt man beispielsweise – im Hausgebrauch – aus zehn Samen zwei Pflanzen durch, ist das für den Anfang schon ein ansehnlicher Erfolg. Auch die nachfolgenden Prozeduren, wie rechtzeitiges umtopfen, mäßig ansteigendes Düngen sowie späteres, nochmaliges umtopfen, erlernt man durch voranschreitende Erfahrung. Einfach mal anfangen und nicht gleich die berühmte Flinte ins Korn werfen, falls es nicht sofort in vollem Umfang klappt. Weitere Informationen siehe auch Kapitel
Canna säen.

Antwort: Cannas sind grundsätzlich nicht frostbeständig. Dennoch kommt es vor, dass manche, in der Erde belassene Rhizome, wieder austreiben und winterliche Kälte überstehen. Diese Leistung wird aber nur von solchen Wurzelstöcken vollbracht, die derart tief im Boden sitzen (mindestens 20 cm), dass sie vom eindringenden Frost nicht erreicht und geschädigt werden können. Zudem interpretieren viele Pflanzenanbieter ihre Katalogaussage wie folgt: Der Begriff WINTERFEST dokumentiert lediglich, Rhizome oder Knollen lassen sich über den Winter hinweg lagern, müssen aber frostfrei bleiben. Dagegen steht die Bezeichnung WINTERHART als Vermerk, wenn die Gewächse tatsächlich im gefrorenen Erdreich bleiben und überwintern dürfen.


Frage: Wodurch wird eigentlich die „Umfallkrankheit“ bei jungen Pflanzen aus Saatgut ausgelöst. Erst gedeihen sie prächtig und fallen dann urplötzlich um.

Antwort: Wie bereits an anderer Stelle auf dieser Seite erläutert, gibt es dafür vielfältige Ursachen. Oft ist es jedoch die falsche Anzuchterde, die bei der Aussaat zum Einsatz kommt. Mitunter enthalten die auf Torfbasis aufgebauten Substrate nicht nur zuviel Fremdanteile, sondern beinhalten auch bereits Pilzsporen, Unkräuter, reichlich Dünger oder Schädlinge wie beispielsweise Trauermücken, die den Keimen empfindlich zusetzen. Alternativ hierzu bietet sich Kokos-Quellerde an. Hier erhältlich z.B. unter dem Namen "Kokohum". Die aus Feinfasern der Kokosnuss gepresste Erde hebt sich hervor durch gute Feuchtigkeitsaufnahme und hohe Luftdurchlässigkeit. Außerdem beinhaltet sie kaum Dünger, was in den ersten Wochen die Keimlinge zu einer stärkeren Wurzelbildung anregt. Zudem ist ein solches Kokossubstrat auch noch völlig frei von jedweden Pilzen, Schädlingen beziehungsweise Unkräutern. Schwieriger wird es lediglich bei der Verwendung von Kokoserde, den richtigen Zeitpunkt für die erste Düngung des Jungtriebes zu finden. Damit sollte niemals zu früh begonnen werden. Bei bisherigen Misserfolgen mit handelsüblicher Saaterde lohnt sich auf jeden Fall ein Versuch mit Kokos.


Frage: Welche Regeln gelten beim Gießen das Saatgutes?

Antwort: Die ganz jungen Pflanzenblätter müssen sehr behutsam gegossen werden. Ein häufiger Grund für das Umfallen der ersten Triebe beruht auf falscher Bewässerung. Die Erde sollte nur leicht feucht gehalten werden, aber niemals nass. Einmal wöchentlich ein wenig Wasser um den inneren Topfrand herum geben, reicht in der Regel völlig aus. Dabei ist möglichst zu vermeiden, dass die Flüssigkeit in die Nähe des empfindlichen Wurzelhalses gelangt. Manche Sorten reagieren in solchen Fällen sehr sensibel. Der Junghalm wird dadurch geschwächt, färbt sich braun und fällt um. Meistens bildet sich dazu noch ein Schimmelpilz um den Saatkern, greift auf das Wurzelwerk über und hemmt dessen Nährstoffzufuhr in Halm und Blatt. Genauso vorsichtig ist mit den ersten Düngegaben vorzugehen. Je nach Wachstumsfortschritt reicht es aus, frühestens nach den ersten fünf bis sechs Wochen etwas Flüssigdünger in das Wasser zu geben. Zudem ist es sinnvoll, täglich zwei bis dreimal mit den Fingern über die Blätter zu streifen. Dieser Vorgang simuliert bei den Pflänzchen Wind und regt sie zu einer kräftigeren Entwicklung ihrer Halme an.



Frage: Muss der Samen von Cannas immer erst im Wasser vorquellen oder können die Kerne auch gleich in Saaterde gesetzt werden?

Antwort: Natürlich sind beide Wege erlaubt. Das Ansetzen in Wasser hat vor allen Dingen den Vorteil, schneller zu erkennen, ob das Saatgut befruchtet ist oder nicht. Die Keimzeit beträgt in den günstigsten Fällen fünf bis sieben Tage. Manche Sorten lassen sich aber selbst in Wasser bis zu zwei Wochen Zeit, bevor sie ihre Keimlinge austreiben. Bringt man alles gleich in Anzuchterde unter, ist anschließend kaum mehr festzustellen, ob es sich nun um einen Behandlungsfehler handelte, dass die Saat nicht aufging oder war sie einfach nur unbefruchtet.

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