Aktualisierung Sitemap Disclaimer Kontakt

Geschlechtsorgane einer Cannablüte

Das Prinzip

*Klick* auf das Bild

Angestoßen durch unzählige Rückfragen, soll auf dieser Seite noch einmal in mehreren Beispielen aufgezeigt werden, wie sich die Geschlechtsteile einer Cannablüte aufschlüsseln. Zudem wird der Vollzug des Befruchtungsvorganges erläutert. Grundsätzlich gibt es stets zwei differierende Organe. Zunächst das mit den männlichen Genen sowie ein weibliches, in welchem nach der Befruchtung beide Erbanlagen verschmelzen.

Männliche Erbanlagen

Den männlichen Part im Blütenaufbau übernehmen die Staubblätter. Dabei handelt es sich um den Staubfaden - botanische Bezeichnung (Filament) -, der einem speziellen Blütenblatt anhaftet und den Staubbeutel (Anthere). In den Staubbeuteln entwickelt sich der Blütenstaub (Pollen).

Weibliche Erbanlagen

Die weibliche Seite wird von dem so genannten (Stempel) abgedeckt. Der Stempel setzt sich zusammen aus dem Fruchtknoten (Ovar), in dem sich bereits die Samenanlage mit den Eizellen befindet, also des weibliche Erbgut – etwas bauchiger unterer Teil -, dem Griffel – mittlerer Teil -, sowie letztlich der Narbe (Stigma) – oberer Teil -. Zwischen Fruchtknoten und Griffelansatz ist noch der Nektarkelch angesiedelt.

Befruchtung

Dieser Vorgang wird eingeleitet, sobald die Pollen (männliche Fortpflanzungszellen) auf der Narbe (Stigma) abgesteift sind. Haftet ein Pollenkorn erst einmal auf den klebrigen Papillen des obersten Stempelteils, beginnt es sofort zu keimen und bildet einen so genannten Pollenschlauch, der sich permanent verlängert und durch das Gewebe des Stempels, bis zum Fruchtknoten - mit dem Eierstock -, durcharbeitet. Erreicht es dort ein Ei mit den weiblichen Chromsomen, verschmelzen beide Anteile und der Prozess zur Bildung neuer Zellen, in künftige Samenkerne, ist eingeleitet. Vergleicht man den Fruchtknoten (Botanik) mit einer Gebärmutter (Biologie) und die Pollenschläuche mit Spermien, so setzt die Natur nahezu überall das gleiche Fortpflanzungsverfahren ein. Schließlich hat sich dieses Prinzip über Millionen von Jahren, nicht nur bei den höher entwickelten Lebensarten aus Tier- und Pflanzenwelt, als das wohl optimalste durchgesetzt sowie schließlich bewährt.

Um die Abbildungen vergrößert dargestellt zu sehen, klicken Sie einfach auf das jeweils von Ihnen ausgewählte Foto.

Überblick

Zieht man die Blütenblätter einer Canna auseinander (Foto 1), werden folgende Geschlechtsorgane sichtbar (Foto 2).  


Die oberen Geschlechtsteile einer Cannablüte

Hier handelt es sich um den Aufbau einer relativ breitblättrigen Blütenform.  


Im Vergleich dazu zwei optisch besser auszumachende, schmalblättrige Blüten. Deren Aufbau ist natürlich identisch, jedoch schon einige Zeit länger geöffnet. In diesem Fall befindet sich der jeweils eigene Pollenstaub bereits am Griffelblatt. 


Die unteren Geschlechtsteile einer Cannablüte

Die Bilder (1) bis (4) zeigen einzeln aufgeschlüsselt die weiblichen Organe einer Blüte. Das gesamte weibliche Geschlechtsteil trägt die Bezeichnung 'Stempel' (5).  


Das männliche Erbgut

Bei geschlossenen Blüten befinden sich Staubfaden und Griffel, innerhalb von Schutzblättern, unmittelbar nebeneinander (1). Während des langsamen Vorganges der Blütenöffnung (2) - (4) eruptiert der Staubbeutel und schleudert seine Pollen gegen die glatte Fläche des Griffels, unterhalb der Narbe. Diese bleiben dort haften, bis sie von einem Insekt abgestreift und zu einer anderen Pflanzenblüte mitgenommen werden oder nach einigen Tagen ausgetrocknet abfallen. Eine Selbstbefruchtung ist damit ausgeschlossen. Foto (4) zeigt die, zu diesem Zeitpunkt noch vorhandene Enge der beiden Geschlechtsteile, kurz vor der Eruption.  


Spender- und Empfangselement

Während auf Bild (1) gut zu erkennen ist, dass der Staubfaden wie ein kleiner Penis aus dem männlichen Blütenblatt entwuchs, handelt es sich bei den Fotos (2) und (3) um die wesentlichen Stellen, über welche sich die Befruchtung vollzieht.  


Die Befruchtung

Zur besseren Dokumentation wurden bewusst rotblättrige Blüten fotografiert, um die Haftstelle der übertragenen Pollen optischer hervor zu heben. Sobald der Blütenstaub auf der Narbe (3) Halt gefunden hat, entwickelt er sofort stets länger werdende, spiralförmige Schwänzchen (Pollenschläuche), die sich durch kleine Kanäle, im Inneren des Griffels, bis zu den Eizellen im Fruchtknoten vorarbeiten.  


Ein tiefer Schlund

Eine Wildbiene muss tief in die Blüte vordringen, um den ersehnten Nektar zu ernten. Auf diesen beiden Aufnahmen kann man bestens erkennen, dass das Insekt absolut im Schlund verschwunden ist und somit das Abstreifen der Pollen automatisch hinnehmen muss. So dient es als Postbote, welcher den Blütenstaub zur nächsten Pflanze weiter transportier. Beim Vordringen in deren Nektarkessel bleibt etwas davon an der Narbe kleben und der Befruchtungsvorgang nimmt seinen Lauf.  


Hier geht es weiter zur nächsten Seite>>>